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Im gleichen Jahr starb ihr Mann und kurz darauf ihr Vater. <br>Lore Friedrich-Gronau entschied sich 1974 ihre Wohnung in Bad Kissingen (Ludwigstrasse 10, unter dem Dach im Rottmann-Haus) aufzugeben und in die Abtei zu ziehen, um sich der Arbeit in der Abtei vollends zu widmen. <br> | Im gleichen Jahr starb ihr Mann und kurz darauf ihr Vater. <br>Lore Friedrich-Gronau entschied sich 1974 ihre Wohnung in Bad Kissingen (Ludwigstrasse 10, unter dem Dach im Rottmann-Haus) aufzugeben und in die Abtei zu ziehen, um sich der Arbeit in der Abtei vollends zu widmen. <br> | ||
Am 04. Juli 2002 starb sie in der Abtei Münsterschwarzach. Dort liegt sie auf dem Friedhof begraben. | Am 04. Juli 2002 starb sie in der Abtei Münsterschwarzach. Dort liegt sie auf dem Friedhof begraben. Das Grab ist nicht für Besucher zugänglich. | ||
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Sie war die einzige Frau, die in der Abtei gelebt hat und dort beerdigt wurde. | Sie war die einzige Frau, die in der Abtei gelebt hat und dort beerdigt wurde. |
Version vom 18. Oktober 2023, 07:38 Uhr
Kurzvita Lore Friedrich-Gronau
Eleonore "Lore" Berta Klara Gronau' (* 30. Oktober 1905 in Görlitz – † 4. Juli 2002 in Münsterschwarzach) war Bildhauerin, Illustratorin und Modelleurin. Ihre Eltern waren Martha Margarete Gronau, geb. Ruß und Walter Friedrich Eduard, der als königlicher Oberlehrer an der Maschinenbauschule zunächst in Görlitz, später in Aachen tätig war.
In Aachen besuchte Lore Gronau das Lyzeum der Viktoriaschule, das 10 Schuljahre umfasste.[1] Während der Schulzeit fertigte sie auf Veranstaltungen Scherenschnitte an, die für einen guten Zweck verkauft wurden.
Mit elf fertigte sie ein Postkarten-Set für den Opfertag der Deutschen Flotte an. Es folgten zahlreiche weitere Glückwunsch- und Künstlerkarten. 1917 zeigte sie ihre Karten im Aachener Kurhaus und mit dreizehn Jahren hatte Lore Gronau ihre erste eigene offizielle Scherenschnitt-Ausstellung, die im März im Suermondt-Museum in Aachen stattfand. Weitere Ausstellung der Silhoutten-Künstlerin folgten, u.a. im gleichen Jahr im Marx&Co. (Kaiserplatz, Aachen) auf der fünfzig ihrer Scherenschnitte verkauft wurden [2] und in den Jahren darauf in unterschiedlichen Instituten.
Sie arbeitete viele Jahre als Illustratorin für unterschiedliche Verlage, studierte in Berlin und war Meister-Schülerin von Fritz Klimsch.
1929 heiratete sie den Piloten Alfred Friedrich und lebte mit ihm in Berlin, nach dem Krieg zogen sie nach Bad Kissingen.
Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, u.a. an der Große Deutsche Kunstausstellung in München.
Lore Friedrich-Gronau kreierte Figuren, die aus Bronze, Stuck, Porzellan oder Keramik gegossen wurden. Besonders beliebt waren und sind noch heute ihre Tanzfiguren, die sie am lebenden Objekt gestaltete und somit den berühmten Tänzerinnen und Schauspielerinnen wie u.a. Liselotte Köster, Lilian Harvey, Margot und Hedi Höpfner oder Daisy Spies aus den dreißiger und vierziger Jahren ein Denkmal setzte. Doch sie schuf auch Kinder- und Märchenfiguren, religiöse Motive, Engel, Masken, Reliefs und Akte.
Lore Friedrich-Gronau arbeitete viele Jahre als freie Künstlerin für die Porzellanmanufaktur Rosenthal und für die Karlsruher Majolika. Zudem modellierte sie Einzelstücke für besondere Feierlichkeiten.
Anfang der sechziger Jahre arbeitete sie für die Abtei Münsterschwarzach. 1968 bezog sie dort eine Wohnung im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach und arbeitete im Atelier an sakralen Werken, die in Münsterschwarzach, aber auch in anderen Städten, wie z.B. Altenbanz zu bestaunen sind.
Im gleichen Jahr starb ihr Mann und kurz darauf ihr Vater.
Lore Friedrich-Gronau entschied sich 1974 ihre Wohnung in Bad Kissingen (Ludwigstrasse 10, unter dem Dach im Rottmann-Haus) aufzugeben und in die Abtei zu ziehen, um sich der Arbeit in der Abtei vollends zu widmen.
Am 04. Juli 2002 starb sie in der Abtei Münsterschwarzach. Dort liegt sie auf dem Friedhof begraben. Das Grab ist nicht für Besucher zugänglich.
Sie war die einzige Frau, die in der Abtei gelebt hat und dort beerdigt wurde.
Weitere Stationen ihres Lebens im Buch »Lore Friedrich-Gronau (1905 – 2002) – Ihr Leben. Ihre Werke.«
Vita, chronologisch
1905 | geboren am *30. Oktober um 15.30 h in Görlitz, vollständiger Name Eleonore Berta Klara Gronau Eltern: Walter Friedrich Eduard Gronau und Martha Margarete Gronau, geb. Ruß |
1907 | Geburt Bruder Erik Eduard Gottlieb Gronau, *11. Oktober in Görlitz |
1909 | Geburt Bruder Ernst Konrad Walter Gronau, *19. Februar in Görlitz |
1911 | Familie Gronau zog nach Aachen |
1912 | Einschulung in Klasse X des Lyzeums der Viktoriaschule Aachen |
1914 | fertigte erste Skulpturen an |
1914 - 1918 | 1. Weltkrieg |
1916 | Gestaltung von 6 Scherenschnitt-Postkarten für den Opfertag der Deutschen Flotte, Stadt Aachen |
1918 | Geburt Schwester Dorothea Elisabeth "Nini" |
1918 | Erste offizielle Ausstellung von 50 Scherenschnitten, Suermondt-Museum, Aachen |
1918/19 | Spanische Grippe forderte bis zu 50 Millionen Tote |
1922 | vermutl. Abschluss (ähnlich Mittlere Reife) des Lyzeums der Viktoriaschule, Aachen |
1922 | ca. - wurde von den Eltern nach Berlin geschickt (die Angaben variieren) |
1925 | Eigene Veröffentlichung "Maria geht über die Erde" mit zehn Tuschezeichnungen |
1926 bis 1935 | Eltern wohnten in Warnemünde |
1928 | Februar, Ausstellung in Aachen, Anlass 50-jähriges Bestehen des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen, Teilnahme mit fünf Skulpturen |
1928 bis 1953 | arbeitete als freiberufliche Illustratorin für zahlreiche Verlage |
1928 bis 1941 | illustrierte für "Hänsel und Gretel - Der Deutschen Kinder Freudenborn" |
1928 bis 1934 | studierte an der Hochschule für Künste in Berlin (Akademie der Künste) unter der Obhut von Fritz Klimsch |
1929 | heiratete am 21. Mai den Piloten Alfred Fritz Friedrich in Warnemünde |
1930 bis 1944 | lebte mit ihrem Ehemann in Berlin |
1930 bis 1952 | illustrierte für den Jos. Scholz Verlag |
1935 bis 1962 | freiberufliche Künstlerin bei der Porzellanmanufaktur Rosenthal |
1937 | erhielt den Grand Prix der Pariser Weltausstellung |
1939 bis 1945 | 2. Weltkrieg |
1940 | Besuch in Köln mit Gastfamilie Schilling |
1939 bis 1944 | Teilnahme bei der Großen Deutschen Kunstausstellung in München |
1943 | Atelier und Wohnung in Berlin, Kurfürstendamm 177, wurden ausgebombt |
1943 | Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 |
1944 | wohnhaft kurzzeitig bei Gawron, Josef, Oliviaplatz 10, Berlin |
1945 | Atelier in der Klosterstraße wurde ausgebombt |
1945 | wohnhaft kurzzeitig in Würzburg zu Gast in der Siechenangerstraße 5, Kronach |
1946 bis 1972 | wohnhaft in Bad Kissingen |
1946 | Ausstellung in Bad Kissingen im Staatlichen Kurtheater |
1956 bis 1965 | freie Künstlerin bei Karlsruher Majolika |
1957 | August, Reise nach Selb zu Rosenthal |
1961 | Erster Kontakt zur Abtei Münsterschwarzach und Arbeiten im Atelier |
1963 | Mutter Martha Gronau starb am 25.05. in Wiesbaden |
1963 | Alfred Friedrich erhielt Ehrenpreis am 19. September |
1965 | Minnesängerbrunnen in Bad Kissingen wurde auf dem Rathausplatz aufgestellt |
1968 | Alfred Friedrich starb am 13. Oktober in Bad Kissingen |
1968 | Vater Walter Gronau starb am 03. Dezember in Wiesbaden |
1968 | Abtei Münsterschwarzach, Künstlerzeit für ein halbes Jahr geplant |
1970 | 01. bis 03. Oktober - Besuch bei Ellen Wilhelmy-Dyroff in Bonn |
1974 | 01. Juli - zog in die Abtei Münsterschwarzach ins Gästehaus |
1985 | Bruder Dr. Eduard Gronau (Pfarrer der Ev.-Luth. Christus-Kirchengemeinde Senne I und Superintendent des Kirchenkreises Gütersloh) starb am 19. Juni |
1999 | erhielt im März das Bundesverdienstkreuz / Verdienstmedaille (erste Stufe) |
2002 | 04. Juli - starb nach kurzer Krankheit auf der Krankenstation der Abtei Münsterschwarzach |
Quellenverzeichnis
- Standesamt Görlitz
- Einwohnermeldeamt der Marktgemeinde Schwarzach am Main
- Archiv Bad Kissingen
- Nachlass Abtei Münsterschwarzach
Literatur
- "Lore Friedrich-Gronau (1905-2022). Ihr Leben. Ihre Werke., Nicole Rensmann, Edition Tilde / BOD, ISBN 978-3754334522, 39,00 €
Weblinks
- Stadt Aachen
- Porzellanikon Selb
- Die Große Deutsche Kunstausstellung München
- Komplettes Quellenverzeichnis dieses Wikis
Einzelnachweise
- ↑ Viktoriaschulbericht 1914, S. 23, Archivar Hans-Jürgen Serwe, Aachen
- ↑ Zeit.punkt NRW